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Nachruf an Fritz Winckel

Am 13. August 2000 verstarb in Goslar im Alter von 93 Jahren Prof. Dr.-Ing. Fritz Winckel. Er gehoerte als Professor dem Institut fuer Musikwissenschaft der Humanistischen Fakultät und später dem aus dieser hervorgegangenem Fachbereich 1 an. Er vertrat das Fachgebiet "Naturwissenschaftliche Grundlagen von Sprache und Musik", aus dem das jetzige Fachgebiet "Kommunikationswissenschaft" hervorgegangen ist.

Er begründete, in einer gemeinsamen Aktion zusammen mit E. Thienhaus die Diplom-Tonmeisterausbildung in Deutschland (Thienhaus in Detmold, Winckel in Berlin in Kooperation mit der Hochschule für Musik), die noch heute mit hohem Standard besteht.

In den dreißiger Jahren war Winckel bei verschiedenen Firmen mit der Entwicklung von Kreiselsteuerungen sowie Ortungsverfahren fuer Flugzeuge befasst. Nach dem Krieg promovierte und habilitierte er sich bei Prof. Szabo in Physik und begann seine Tätigkeit an der TU Berlin als Privatdozent mit dem Schwerpunkt der Tonstudiotechnik. Seine Habilitationsschrift "Klangstruktur der Musik" war viele Jahre ein wichtiges Kompendium der aufstrebenden Lehre der musikalischen Akustik.

Er betätigte sich ferner als Organisator mehrerer stark beachteter Vortragsreihen über Impuls- und Fernsehtechnik, die er außerdem als Sammelbände veröffentlichte. Zwei ebenfalls von ihm editierte und weithin beachtete Sammelwerke "Technik der Magnetspeicher" waren viele Jahre Standardwerke. Mehr als 300 in Fachzeitschriften veröffentlichte Artikel über Konzertsaalakustik, mehrkanalige Raumbeschallung, Kybernetik, technische Analyse von Musik- und Sprachsignalen zeugen von seiner regen Forschertätigkeit.

Manfred Krause, im Dezember 2000