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Internationale Dokumentation Elektroakustischer Musik

Inhaltsverzeichnis: Studioliste, Werkliste, Labelliste, Geschichte

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Die "Internationale Dokumentation Elektroakustischer Musik" enthält

Die Buch-Veröffentlichung im Oktober 1996 im Pfau-Verlag (ISBN 3-930735-59-8) erlaubt auch das Nachschlagen in gewohnter Form.

Informationen über andere Werklisten, die EM enthalten, finden Sie auch in Datenbanken einzelner Staaten (Musikinformationszentren) wie z.B. in Norwegen, Schweden, MIZ in Deutschland oder auch die ZKM-Mediathek sowie natürlich in den Homepages der Studios und Komponisten.


Die "Studioliste"

enthält, soweit bekannt, die Adressen von 480 Studios sowie Angaben über deren Ausstattung (Hard- und Software, Lehre, Personal etc.) sowie Arbeitsziele. Auch inzwischen geschlossene, "historische" Studios sind berücksichtigt. Ein Teil der Studios weist keine detaillierten Angaben auf, auch nicht über die Werke, - dies erklärt sich z.B. durch seine rein pädagogische Aufgabe, durch die Gründung in jüngster Zeit oder durch nicht eingetroffene Auskünfte über das betreffende Studio.

Die Namen der Studios erscheinen in ihrer offiziellen, ausführlichen Schreibweise (lang) sowie als jene Abkürzung, die aus Platzersparnisgründen in der Werkliste verwendet bzw. unter der das Studio bekannt ist. Der Zahleneintrag unter "Works" gibt die Anzahl der Werke in dem File "Werkliste" an. Das postalische Länderkürzel wurde als Sortiervorlage nach Ländern genutzt (Deutschland betreffend sind daher die "historischen" Studios der DDR gesondert aufgeführt; dies gilt ebenfalls für einige Staaten Osteuropas).

Die 17 Felder dieser Studio-Datenbank sind (bzw. sollten sein) :
1. vollständiger Studioname Technische Universität Berlin, Elektronisches Studio
2. Abkürzung Studioname (für Werkliste) TU Berlin
3. Studioart (Privat, Verein, Uni ...) Uni
4. Kontaktperson, Studioleiter, Mitarbeiter Hein
5. Adresse: Straße / Postfach Einsteinufer 17, Sekretariat EN 8
6. Land (siehe Abkürzungen) D
7. PLZ (Postleitzahl) / Zip 10587
8. Ort / Stadt Berlin
9. Telefon (Länderkennzahl, Vorwahl, Nummer) (+49)-30 31422327
10. Fax (Länderkennzahl, Vorwahl, Nummer) (+49)-30 31421143
11. Email folkmar.hein a t tu-berlin.de
12. URL / WEB-Adresse http://www.kgw.tu-berlin.de/Studio
13. Anzahl der Werke in der Werkliste 449
14. Gründungsjahr 1954
15. Schließungsjahr -
16. Ausrüstung, Räume, Personal, Ziele siehe WWW
17. Bemerkungen (Forschung und Lehre, Konzerte etc.) siehe WWW
momentaner Stand: nicht vollständig ergänzt!


Die Werkliste

enthält mehr als 24000 Werke von ca. 4000 Komponisten, die in der Zeit zwischen 1901 und 2006 entstanden.

Diese Werke werden der Kategorie "Elektroakustische Musik" im Bereich "E-Musik" zugeordnet (wie es in Rundfunkanstalten und bei der GEMA üblicherweise genannt wird). Die "E" - Zuordnung ist nicht eindeutig und auch im Einzelfall nicht überprüfbar. Es kann also durchaus sein, daß ein (kleiner) Teil der Werke diesem Kriterium "E" nicht entspricht; die Werkauswahl bleibt den Studios bzw. den Komponisten selbst überlassen und wird von der Redaktion nicht überprüft.
"Elektroakustischen Musik" ist generell "Musik für Lautsprecher" (lediglich Computermusik, welche keine Klanggenerierung, sondern bloße Notengenerierung beinhaltet - wie in der Spalte "Art" als "score" z.B. bei einigen Werken von Xenakis vermerkt - muß nicht notwendig für Lautsprecher gemeint sein).

Der Begriff "Elektroakustische Musik" bzw. Computermusik, Tapemusic, elektronische, akusmatische oder konkrete Musik überspannt (siehe Spalte "Art" / "type") :

und kann für die Medien

Einige Werke sind Einstudierungen von Elektroakustischer Musik in verschiedenen Studios (z.B. live-elektronische Werke von Stockhausen); in der Spalte "Studio" erscheinen dan mehrere Studios (etwa "Strobel Freiburg" und "Akademie Basel").
Bei der live-elektronischen Musik fehlt normalerweise die Studiozuordnung.

Die 13 Felder der Werkliste-Datenbank sind: (mit 2 Beispielen)

Feldnr.
Feld
Beispiel 1
Beispiel 2
1. Datensatz-Nummer (serial number) 8058 12069
2. * Vorname Sukhi, Folkmar Luigi
3. * Nachname Kang, Hein Nono
4. Titel Odyssee Prometeo, tragedia dell 'ascolto
5. Jahr / Jahre 84 / 85 84-85
6. Art / Genre / function
(siehe "Abbreviations")
C C+*
7. Dauer (Minuten : Sekunden) 9:52 ? 133
8. * Spuren / Anzahl der Lautsprecher 4 8
9. Besetzung / Mitwirkende
(siehe "Abbreviations" und Statistik)
2 S, 2 A, T, 2 sp, ch, b-fl,
db-cl, trbn, 10 sol, ens, 
10. Bemerkungen (incl. Verlag) für "unerhört"-Festival comm Biennale Venezia, Th alla Scala Milan;
Massimo Cacciari (text); 2 versions
11. * Label der LP, CD (Medium) Muse MSC - 003 EMI 7243 5 55209 2
12. * Land D D, I
13. * Studio/s TU Berlin Strobel Freiburg, CSC Padova, LIMB Venezia
*
mehrfache Angaben möglich

Man beachte, dass die Filemakerdatenbank mehr als diese 13 Felder beinhaltet (da gibt es z.B. "notes", Änderungs- und Erstellungsdatum, Realisation / Assistenz, Quellennennung, Geburtsdatum des Autors).
Weitere Felder sollen noch geschaffen werden (deren Füllung eine gigantische Arbeit darstellt, die nur durch gemeinsames / koordiniertes Vorgehen erreichbar sein wird):

Eine Zusammenstellung der verwendeten Abkürzungen (vor allem in den Feldern "Art" und "Besetzung") kann man im File "Abbreviations" nachschlagen. Diese Abkürzungen sind der Englischen Sprache bzw. dem "Elektronische Musik Katalog" von Hugh Davies entlehnt.

Eine Statistik über die in der EM verwendeten Instrumente (Feld "instrument") wurde im HTML-File "Instrument-Statistik.html" tabellarisch zusammengefasst ; am Ende sehen Sie eine entsprechende Grafik.


HTML-Datei Labelliste

In dieser HTML-Datei sind fast alle in der Werkliste vorkommenden Industriemedien (Platten, CDs, DVDs) tabellarisch zusammengefasst.
Sie finden eine Liste von Label-Abkürzungen im linken Frame, welche man im Kopf-Frame durch Klicken auf die Buchstaben alphabetisch schnell finden kann;
durch Anklicken eines Label-Kürzels wird eine entsprechende Tabelle aller CD's und LP's mit Nennung aller Komponisten-Namen eines jeden einzelnen Mediums im Datenframe angezeigt.

Sie können mit den Mitteln des Browsers nach Labeln und vor allem Komponisten-Namen suchen.
Alle CD's des Vande_Gorne_Katalogs sind berücksichtigt (und korrigiert!);
neben den CD's finden Sie auch alle bekannten Schallplattenveröffentlichungen.

 


Zur Vorgeschichte der Dokumentation

Die vorliegende Datenbank entwickelte sich über mehrere Jahre hinweg in Abhängigkeit von vorhandenem Geld und Personal. Als Forschungsprojekt des Elektronischen Studios der TU Berlin konnte zunächst die erste Stufe im Rahmen eines Projektes der "Werkstatt Berlin 1988" (Berlin = "Kulturstadt Europas" kurz "E88") finanziert werden - daher anfänglich die Beschränkung der Dokumentation auf die Elektroakustische Musik in Europa.
Die zweite Stufe förderte das Festival INVENTIONEN'90, wodurch die erste öffentliche Präsentation bei der ICMC in Glasgow ermöglicht wurde.
In der dritten Stufe wurde die erste Buchveröffentlichung mit umfangreicher Unterstützung der INVENTIONEN'92 realisiert.
Die vierte Stufe stellt die zweite erweiterte und verbesserte Druckausgabe dar, ermöglicht mit Unterstützung der GEMA-Stiftung und des Siemens Art Programms. Die Publikation erschien 1996 im Pfauverlag unter ISBN 3-930735-59-8.
In der fünften und vorläufig letzen Stufe wurden jüngst die originalen FileMaker-Datenbanken im Netz freigegeben.

Die fünf Schübe hatten auch fünf organisatorische und kommunikative Schübe zur Folge.

Anfänglich verfolgte man eine Vervollständigung der auf den Stand von 1967 gebrachten, verdienstvollen Dokumentaion von Hugh Davies:

Repertoire International des Musiques Electroacoustiques
International Electronic Music Catalog
Electronic Music Review Nos. 2/3, April/July 1967
compiled by Hugh Davies
a cooperative publication of
Le Groupe de Recherches Musicales de l'ORTF and
The Independent Electronic Music Center Inc (Trumansburg, New York 14886, USA
distributed by The MIT Press
Library of Congress catalog card number: 68-20151

Am 1.1.2005 ist der Autor Hugh Davies in London gestorben! Lesen Sie den Nachruf von David Toop (The Guardian, 2.28.2005).

Nach der ersten Etappe ergab sich eine datenbankorientierte, sich ständig ändernde Lösung wie von selbst, da die immer umfangreicher werdenden Informationen über Studios und Werke nicht anders zu bewältigen waren. Die erste Datenbank-Version wurde mit HyperCard programmiert; die folgende Version wurde auf FileMakerPro umgestellt (aktuelle Version: FileMaker Pro 8).

Die letzten großen Ergänzungen fanden durch Überprüfung und Abgleich der Publikation "Electro-CD, Répertoire 1998" von Annette Vande Gorne statt (Musiques & Recherches in Ohain / Belgien) sowie durch nationale Publikationen aus Italien (Zusammenstellung Nicola Sani), Spanien (Zusammenstellung Gabriel Brncic), "Chile" (Federico Schumacher) sowie Studiolisten. Anfang 2001 wurden Ergänzungen eingearbeitet, die Werke aus den eher ungenügend dokumentierten Ländern Norwegen (Notam) und Portugal betreffen; auch die im Internet veröffentlichten originalen Werkelisten diverser Studios wurden zur Korrektur und Ergänzung herangezogen (so z.B. web-Infos vom GMEB Bourges/ IMEB und jüngst eine Aufstellung von Kilian Schwoon für Tempo Reale). Selbstverständlich sind neu hinzugekommene CD's des TU-Archivs ebenfalls eingearbeitet (darunter auch Kompilationen aus Holland {Philips-Studio} und vom INA-GRM Paris).

Ein Teil der Werkliste kann man als "vollständig" (bzw. nahezu vollständig) bezeichnen. Dies betrifft einzelne Komponisten, über die wissenschaftliche Recherchen angestellt wurden (Oskar Sala) oder die selbst immer wieder ihre eigenen Eintragungen ergänzt und neue Werke eingebracht haben (Roland Kayn).

Die "Internationale Dokumentation Elektroakustischer Musik" richtet sich in erster Linie an

Der Sinn der Dokumentation entspricht dem eines Nachschlagewerkes. Ein aus rechtlichen und logistischen Gründen noch unterbliebener Teil ist der Zugang zu den tönenden Musikwerken selbst, etwa über das Internet!

Die Dokumentation repräsentiert den Informationsstand relativ umfassend bis 1998, danach naturgemäß immer unvollständiger. Sie soll durch die Resonanz beim Leser und Anwender und mit Hilfe der Buch-Publikation, der vorliegenden Datenbanken und der WWW-Edition verbessert, erweitert und vervollständigt werden. Die Dokumentation ist von ihrer Anlage her ein "work in progress", weil ständig neue Werke und Studios hinzukommen und weil die bereits vorhandenen Angaben teilweise ungenau und unvollständig aufgelistet sind und einer ständigen Korrektur bedürfen.


Die vollständige Datenbank incl. der Filemaker-Dateien auf dem Stand von Mai 2000 finden Sie auch auf der CD-ROM der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik (DegeM) 2000 (Beilage zur NZ vom Schottverlag. Mainz, 2000).

letzte Änderung 5.4.2006, Folkmar Hein