DAE und TDM-Bus 

  Die Kommunikation zwischen den einzelnen Karten ist aufgeteilt zwischen der DIGIINIT, die als eine Art Systeminit fungiert und der DAE selbst. Die DAE kann man als eine Art Betriebssystem sehen. Der Datenaustausch zwischen den einzelnen Karten geschieht mittels   T D M   Dabei entstehen auf einem Kanal maximal 256 Timeslots der Grundabtastfrequenz (also z. B. 44,1 oder 48 kHZ). Damit können 256 Audioströme gleichzeitig übertragen werden, sowie die gleiche Anzahl an Wordclocks. Die 256 Kanäle werden nacheinander abgefragt und übertragen, so daß ein Timeslot bei 44,1kHz genau 1/44100/256 s=0,000089ms lang ist (ohne Rahmenkennworte und Redundanz). Ein Rahmen ist 1/44100 s=0,02267 ms lang.  Die Komprimierung über TDM ist bis zu einem gewissen Punkt nicht verlustbehaftet. Es können alle Samples eines Kanals übertragen werden, solange die Bitrate ausreichend ist.  
 

Das Kabel des alten TDM-Bus ist 50-polig. Es können also 50 Bits parallel (zum gleichen Zeitpunkt) übertragen werden. Dabei sind 24 Bits für den Audiodatenstrom bestimmt, die anderen Bits sind Steuer- und Verwaltungszwecken vorbehalten. Die einzelnen Karten werden aber im Gegensatz zu SCSI automatisch von der Steuersoftware initialisiert und mit einem ID versehen. Die Enden des Busses wird auch automatisch terminiert.  

Die Grenze der kaskadierbaren Karten liegt bei 10 Karten für ein PCI-System und bei 7 Karten für ein MIX-System. Danach werden die Signale zu schwach zum Auswerten bzw. liegen nicht mehr innerhalb der vorgegebenen Toleranzen. 

Zur Steuerung werden ASIC´s benutzt, frei programmierbare Chips, die auf den Karten angeordnet sind und auf die die DAE frei zugreifen kann. Die ASIC´s sind auch die Hauptfehlerquelle bei einem Versagen der Hardware.  

  
 

Ein Plug-In besteht normalerweise aus 2 Teilen: 

dem DSP-Code  

dem Graphic User Interface (GUI) 
 

Bei einer Anforderung eine Plug-Ins wird nun von der DAE ein DSP auf einer bestimmten Karte ausgewählt und der betreffende Audiodatenstrom über den TDM-Bus dieser Karte zugewiesen, wo eine Weiterverarbeitung durch den DSP erfolgt.  

Somit kommt es durch den Verwaltungsaufwand und die Rechenzeit der DSP´s zu Verzögerungszeiten dieses bearbeiteten Datenstromes gegenüber einem anderen, der nicht bearbeitet wurde, obwohl die beiden Datenströme vorher synchron liefen. 

Es ändert sich also das Timing der Audiospuren untereinander. So können bei korrelierten Signalen, die wieder zusammengemischt werden, Kammfiltereffekte oder hörbare Verzögerungen entstehen.  

Wichtig ist aber, daß die einzelnen Plug-Ins nicht die gleichen Verzögerungszeiten haben. Somit muß bei der Arbeit mit mehreren Spuren und Plug-Ins dessen Delay beachtet werden, wenn Wert auf exaktes Timing gelegt wird.  

Als Möglichkeiten der Kompensation stehen u.a. zwei Möglichkeiten zur Verfügung: 

 

Daniel Pape 
WS 1998/99 
Seminar Klanganylyse und -synthese 
bei Folkmar Hein